
Vortrag von Ines Siri Trost am 22. Februar 2020 im Therapeutikum Witten.
Am verregneten Samstagabend des 22. Februar 2020 fanden sich um 18:00 Uhr geschätzte 40 Interessierte im Therapeutikum in Witten ein. Die Referentin, selbst als Engelbeaufragte tätig, berichtete von ihrer Fähigkeit mit einem Wesen in Kontakt zu treten, welches sie selbst als elementaren Bienenmeister bezeichnet. Im Laufe der Zeit gab ihr dieser Bienenmeister Hinweise für die Pflege der Bienenvölker, vor allem für die Bekämpfung der Varroamilbe mit alternativen Substanzen und Präparaten. „Diese Bienenpflege“, so heißt es in der Einladung, „begründet sich in einem geistigen Erkenntnisweg.“ Zunächst war es für mich höchst interessant, von ihren Eindrücken und Beobachtungen zum Wesen der Bienen zu hören, die sich außerhalb meiner Wahrnehmung befinden. Die Biene als Lichtwesen und Bindeglied zwischen der irdischen und geistigen Welt. Das Zusammenwirken von Drachen und Ätherbienen und welche Rolle der Mensch dabei einnimmt. Die Präparate, die sie selbst herstellt sind zumeist Substanzen, die zusammen mit Puderzucker verrieben werden, zum Beispiel Brennnessel (Stechkraft), Fette Henne oder Gold. Verabreicht werden diese verriebenen Präparate, indem die Bienen damit bestäubt werden. Auf die Nachfrage aus dem Publikum, wie viel Puderzucker dabei verabreicht würde, stellte sich heraus, dass es weitaus mehr als ein Esslöffel sei, eher ein Marmeladenglas voll. Die Bienen würden anfangen sich gegenseitig zu säubern und die Milben würden dabei vermehrt herabfallen, so ihre Beobachtung. Sicherlich ist Puderzucker keine Ameisensäure und somit auf den ersten Blick harmloser, aber inwieweit die Bienen dabei in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn empfindliche Sinnesorgane, Härchen und Tracheen mit Unmengen von Puderzucker bestäubt werden bliebt offen. Es drängte sich nun die Frage auf, welche Maßnahmen zudem ergriffen werden, um den Bienen bestmögliche Voraussetzungen für die Stärkung der eigenen Abwehrkräfte zu geben. Da wäre das Imkern mit dem Schwarmtrieb zu nennen, das Frau Trost fördert, jedoch nicht überfordert. Denn wenn zum Beispiel ein Volk im Begriff ist, Nachschwärme auszusenden, dann greift sie regulierend ein, was nichts anderes heißt, als dass sie die verbleibenden Weiselzellen ausbricht. „Muss das wirklich sein“, fragte ich, „wenn doch eine unendliche Weisheit in den Bienen innewohnt, warum muss ich als Mensch da noch eingreifen“. Daraufhin erklärte sie, dass die Bienen uns in eine Gemeinschaft einladen zu schauen und mitzuentscheiden. Das geht bei Frau Trost soweit, dass sie jeden Schwarm einfängt. Damit kein Schwarm unbemerkt seiner Wege geht, organisiert sie zusammen mit ihrem Partner eine durchgehende Schwarmwache, was nichts anderes heißt als volle Kontrolle. Das Motiv ist ein geläufiges: Die Bienen können ohne die schützende Hand des Menschen nicht überleben. Sie sei dafür verantwortlich, wenn ein Volk schwärmt und in den sicheren Tod fliegt, deshalb wende sie alle Kräfte auf dies zu verhindern. Ich hatte ehrlich gesagt etwas mehr erwartet, zumindest einen Ansatz der im Kern als ganzheitlich bezeichnet werden kann. Doch es wirkte auf mich eher einseitig, nur eben aus einer anderen Perspektive. Sie ist so sehr auf die Rolle des Menschen als Kümmerer fixiert, dass die Herstellung von Präparaten in den Vordergrund tritt. Andere Faktoren bleiben hinter diesem Aktionismus zurück, wie zum Beispiel die Wahl der Bienenbehausung. Denn es stellte sich zum Ende heraus, dass Frau Trosts Bienen auf Deutsch-Normalmaß-Waben mit Rähmchen sitzen. Wie es dazu gekommen sei, wollte das interessierte Publikum wissen? Ein Bienenkasten biete besseren Schutz als beispielsweise eine Baumhöhle. Häufige Eingriffe, das Bestäuben mit Puderzucker, Bewegungen der Waben etc. werden von ihr als gegeben hingenommen. Mir fehlte da der rote Faden. Wenn ich vorgebe, ganzheitliche Bienenpräparate herzustellen, dann muss ich zumindest die Grundzüge der wesensgemäßen Bienenhaltung beherzigen. Dazu gehört unter anderem die Wahl einer geeigneten Bienenbehausung. Und etwas mehr Vertrauen in die Fähigkeiten des Biens selbst hatte ich mir erhofft. Doch es fehlt scheinbar an einem grundlegenden Verständnis der Wechselwirkungen von Bienenvölkern, Schwärmen und Bienenbehausungen. Dann wäre es beispielhaft als normal hingenommen worden, dass es Völker gibt, deren Bestimmung es ist, Schwärme auszusenden, selbst wenn das Volk dabei so sehr geschwächt wird, dass es den darauffolgenden Winter nicht überlebt. Nur das passt eben nicht in das Schema der Imkerei. In diesem Schema ist aus meiner Sicht auch Ines Siri Trost gefangen, was die Aussage zeigt, dass sie drei Völker eingewintert habe und alle drei wären nach aktuellen Beobachtungen auf dem besten Wege den Winter zu überstehen. Wozu? Ist das wesensgemäß? Was sagt der elementare Bienenmeister dazu? Vielleicht gibt ihr aktuelles Buch eine Antwort auf diese Fragen, indem sie ihre Erfahrungen der letzten Jahre auf rund 370 Seiten zusammengetragen hat. Ich hätte es mir gerne gekauft, aber leider hat mein innerer Bienenmeister mir davon abgeraten. Dennoch halte ich diesen Weg, die für viele nicht sichtbaren bzw. weniger offensichtlichen Kräfte die den Bien umgeben zu berücksichtigen, für sehr wichtig und ich halte auch Ines Siri Trost für eine wichtige Botschafterin, den Blick auf die Bienen zu weiten. Somit war es in diesen engen Grenzen ein interessanter Einblick in ihre Erfahrungen und wir danken Ines Siri Trost für den anregenden Vortrag und die netten Gespräche im Nachgang mit den Anwesenden.