Vogelschwärme, Ameisenkollektive, schwärmende Honigbienen: Schwärme finden deutlich effizientere Lösungen für Probleme als ein einzelnes Individuum. Jürgen Tautz begleitet Honigbienen in ihre natürliche Umgebung den Wald. Er berichtet über die Kommunikation und Orientierung der Spurbienen auf dem anspruchsvollen Weg von der Schwarmtraube zur leerstehenden Baumhöhle. Schauen Sie ab Beitrag-Minute 31:45.
Quelle: ZDF-Mediathek, Terra X, verfügbar bis zum 17.02.2033.
Vortrag von Bigna Zellweger im Rahmen der Veranstaltungsreihe Bienen ohne Grenzen von FREETHEBEES.
Honigbienen haben während ihrer Jahrmillionen dauernden Evolution eine grosse Vielfalt an Abwehrstrategien gegenüber Pathogenen entwickelt. Viele davon funktionieren dank der sozialen Lebensweise der Honigbienen. Wie sehen diese Strategien aus, was trägt der natürliche Lebensraum, die Baumhöhle im Wald zur Gesundheit der Bienen bei und wieso wirkt unsere heutige Lebensweise vielen dieser Entwicklungen entgegen?
„Setzen Sie beim Geldanlegen auf nachhaltigen Ertrag“ lese ich viele Wochen lang auf einem Plakat im Fenster der Sparkasse an der ich mehrmals am Tag vorbeilaufe. Oft habe ich mich gefragt, was mir dieses Plakat sagen soll. Enthält der beworbene Fond Aktien von einer Imkerei? Nein, das ist natürlich Unsinn. Zumindest jedoch besteht eine Gemeinsamkeit zwischen Aktien und Imkerei: Viele Arbeiten und wenige profitieren davon. Aber ich denke, das soll hier nicht zum Ausdruck kommen. Der Brückenschlag zur Börse sind natürlich der Stier und der Bär, die für steigende und fallende Aktienkurse stehen. Der Bienenkasten im Zusammenspiel mit der Blumenwiese soll offensichtlich die Nachhaltigkeit des beworbenen Produktes vermitteln. Das geht natürlich nur, weil die Imkerei ein sehr gutes Image hat. Bienen auf einer Blumenwiese vermitteln ein Heileweltgefühl und im weiteren Sinne Nachhaltigkeit. Wer sich mit der Imkerei beschäftigt stellt fest, dass das Image weitaus besser ist als das, was mit den Bienen im konventionellen Bereich passiert. Auch wenn meistens gute Absichten dahinter stehen, geht es für die Bienen oft nicht gut aus. Somit könnte das gute Image der Imkerei den Bienen zum Verhängnis werden, weil nach der weitläufigen Meinung kein Handlungsbedarf besteht, etwas an den Haltungsformen und -bedingungen der Bienen zu ändern.
Wer mehr darüber und über die tatsächlichen Bedürfnisse der Honigbienen erfahren möchte dem legen wir unser Buch „Der wilde Weg der Honigbienen“ ans Herz. Wir laden Sie ein tiefer auf unserer Homepage zu stöbern, dort haben wir zum Thema eigene Texte verfasst und viele weiterführende Inhalte verlinkt. Hier eine Kostprobe „Honig ist unbezahlbar“ aus unseren „Wilden Seiten“.
Jetzt ist wieder Wilde-Honigbienen-Entdeckerzeit! Nach ihrer Winterruhe fliegen die Honigbienen an warmen sonnigen März-Tagen um die Mittagszeit wieder verstärkt aus. Solange die Bäume noch unbelaubt sind stehen die Chancen gut, ein wild lebendes Bienenvolk an seiner Behausung „Bienenbaum“ zu entdecken.
Dies funktioniert mit bloßem Auge. Im Gegenlicht, den Schattenwurf des Baumstammes nutzend, verraten sich die ein- und ausfliegenden Bienen als glitzernde Lichtpunkte, mit schnellem gradlinigem Ausflug aus dem Flugloch heraus und eher suchend-kreisendem Anflug auf das Flugloch zufliegend.
Nicht jedes Glitzern ist eine Honigbiene, aber mit ein wenig Übung und Erfahrung kann man das Flugbild der Honigbienen gut vom dem anderer Insekten wie Wespen, Hornissen, Hummeln, Schwebfliegen & Co. unterscheiden.
Halten Sie Ausschau nach Bienenbäumen mit Baumhöhlen wie diesen. Es macht Freude, ein wild lebendes Honigbienenvolk in seinem selbst gewählten Lebensraum zu entdecken.
Weitere Infos auf unserer Wilden Seite Bienenbäume.
The Guardian berichtet in diesem Artikel über die Entdeckung von rd. 50 wild lebenden Honigbienenvölkern in einem 400 ha großen naturnahen Waldgebiet nahe Blenheim Palace in Oxfordshire/England. Erste Untersuchungen legen die Vermutung nahe, dass es sich um eine lang bestehende, sehr isoliert lebende und an die lokalen Verhältnisse angepasste Population wild lebender Honigbienen handeln könnte. Die Bienen zeigen besondere Eigenschaften, die ihr selbstständiges Überleben sichern. Der Bienenexperte Filipe Salbany ist diesem speziellen Ökotyp Honigbienen auf der Spur.
Stellungnahme von Guy Thompson zum TheGuardian-Artikel (deutsche Übersetzung des Artikels über GoogleÜbersetzer hier).
Bericht des ONBG Meetings im Juli 2021 – Blenheim wild bees (deutsche Übersetzung des Artikels über GoogleÜbersetzer hier).
Im Januar diesen Jahres war Filipe Salbany Gast im Arboreal Apiculture Salon und berichtete mit großer Begeisterung über die Blenheim-Bees und die Erkenntnisse aus seiner bisherigen Arbeit. Der einstündige Podcast ist abrufbar auf der Seite von Free-Living Bees unter dem Arboreal Apiculture Salon No. 21 with Filipe Salbany.
Imker halten Bienen, um Honig herzustellen. Aber es gibt Bienenforscher, die fordern mehr Freiheit für die Tiere. Biologe Torben Schiffer setzt auf Baumhöhlen für wild lebende Bienenvölker in unseren Wäldern. Seine hölzernen Schiffer-Trees sind simple Konstruktionen – taugen sie auch was?
Einer unserer Buch-Leser aus der Schweiz ist ab sofort stolzer Honigbienenbeobachter. Ein Bienenschwarm hat sich seine SwissTree-Baumhöhlensimulation schon drei Wochen nach dem Aufstellen als neue Unterkunft ausgewählt. Soviel Glück hat nicht jeder, es herrscht offensichtlich Honigbienen-Wohnungsnot am Zürichsee. Verfolgen Sie die weitere Entwicklung im Bienentagebuch auf der Seite Hanses Beieli.
Wo fühlt sich die Honigbiene noch wohl? Andreas Kieling berichtet in dieser Ausgabe von TerraX unter anderem über wilde Honigbienen auf der Schwäbischen Alb. Mit dabei die Honigbienenforscher Patrick Kohl und Benjamin Rutschmann.
Ein ethnologischer Dokumentarfilm von Felix Remter und Miriam Remter, D 2020, 87 Min.
Mit Prof. Thomas D. Seeley (Cornell University), Dr. Wolfgang Ritter (Tierhygienisches Institut), Thomas Radetzki (Aurelia Stiftung), André Wermelinger (Free the Bees), Norbert Poeplau (Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle), Dr. Ralf Höling (Buckfast Bayern) uvm.