Alte Gemäuer wie diese sind fast schon ein Garant für die Beherbergung von Kolonien wild lebender Honigbienen. Und so wurden wir beim Besuch dieses slowenischen Schlosses gleich zweifach fündig.
Die erste Honigbienenkolonie -mit kleinerem Flugverkehr- hatte sich oberhalb des Torbogens in einem Mauerhohlraum links oben vom Fenster einquartiert. Im Schlosshof summte die blühende Linde, das machte Hoffnung auf mehr. Und so kam es dann auch: Ein zweites Bienenvolk entdeckten wir in einem Hohlraum der Außenmauer, mit sehr kräftigem Bienenflug und Pollen sammelnden Bienen.
Zu gern wüssten wir wieviel Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte (?) diese Nistplätze bereits von Honigbienen genutzt werden. Aber leider sind auch solche „traditionellen“ Nistplätze in Gefahr: Die Instandhaltungsarbeiten am Schloss schreiten voran und in den sanierten Gebäudeflügeln suchten wir vergeblich nach wilden Honigbienen in nicht mehr vorhandenen alten Mauernischen.
In der Reihe „Expeditionen ins Tierreich“ zeigt der NDR in dieser Naturdokumentation von Jan Haft das Leben wild lebender Honigbienen, wie sie seit Urzeiten ohne Imker in den Wäldern auskommen.
Quelle: NDR-Mediathek, Ziemlich wilde Bienen, Expeditionen ins Tierreich, Dauer 43 min, verfügbar bis zum 15.05.2025.
Bei der Fällung von mehreren Gefahrenbäumen ist eine alte hohle Buche entzweigebrochen und hat ein wild lebendes Bienenvolk freigelegt. Für das Bienenvolk eine tragische Situation, für uns wieder einmal die Möglichkeit des Einblickes in einen echten Bienenbaum. Ohne die Fällaktion hätten wir das Bienenvolk mitten im Wald in mehreren Metern Höhe nie und nimmer entdeckt.
Es herrschte leichter Flugverkehr, die Bienen waren sehr ruhig und versuchten die aussichtslose Situation offensichtlich in irgend einer Art und Weise zu bewerkstelligen.
Während ungenutzte Wabenstücke durch den Aufprall abgebrochen sind, waren die von den Bienen besetzten Brutwaben erstaunlich fest an der Höhlenwandung befestigt und hatten den Sturz unbeschadet überstanden. Durch kleine Schlupflöcher an den Wabenrändern und einem Labyrinth von Gängen gelangten die Bienen zu den tiefer liegenden Wabengassen, mehrere an der Zahl, sehr eng und geschützt, für uns von außen nicht einsehbar. Ganz hinten am Holz waren zwei Waben mit Honigvorräten versteckt. Die Höhlenwände waren stark propolisiert, typisch für mehrjährig genutzte Bienenbaumhöhlen.
Wir haben uns aufgrund der schwierigen Situation für die Umsiedelung des wilden Bienenvolkes samt Brut- und Vorratswaben in einen Bienenkorb entschieden. Wild lebende Honigbienen können wichtige Überlebenseigenschaften in ihrem Genpool aufweisen und wir hoffen das Volk mit seinen Eigenschaften über den kommenden Winter bringen zu können.
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Wilde Honigbienen in hohlen Strommasten in Galicien, Spanien.
In den letzten Jahrzehnten wurde allgemein angenommen, dass wilde Honigbienen in Europa ausgestorben seien. Allerdings beobachtete der spanische Imker Alejandro Machado, dass sich Schwärme von Honigbienen in hohlen Strommasten in Galizien, Spanien, niederließen, wo sie offenbar gut gedeihten. Im Oktober 2019 schlossen sich ihm die beiden Wissenschaftler Benjamin Rutschmann und Patrick Kohl von der Universität Würzburg an und begannen gemeinsam mit der Untersuchung wildlebender Honigbienenvölker, die in Strommasten in Galizien leben. Um herauszufinden, ob sich diese Kolonien selbst erhalten können, beobachteten sie seit 2019 insgesamt 218 Strommasten in der Region Xinzo de Limia. Erste Ergebnisse zu den Überlebensraten dieser Kolonien wurden in der renommierten Fachzeitschrift Biological Conservation veröffentlicht:
Eine Analyse der Landschaft ergab, dass die Winterüberlebensrate umso höher ist, je mehr naturnahe Gebiete die Kolonien umgeben. Daher betont die Studie die Bedeutung der Erhaltung naturnaher Lebensräume für wildlebende Kolonien.
Quelle: Youtube, Wild bees in hollow power poles in Galicia, Spain, socialrecorder, 05.04.2023.
Honigbienen sind mehr als nur Nutztiere. In vielen Städten leben wilde Völker. Sie finden dort ein besseres Nistangebot als in ihrem eigentlichen Lebensraum, dem Wald. Forschende untersuchen ihr Verhalten und wollen herausfinden: Warum sind die wilden Bienen so viel resilienter gegen Varroamilben und andere Krankheitserreger als ihre Verwandten in der Imkerei?
Quelle: YouTube, Vom Schutz der wilden Honigbienen, alles wissen, HR, 21.06.2023.
In der Reihe „Expeditionen ins Tierreich“ zeigt der NDR in dieser Naturdokumentation von Jan Haft das Leben wild lebender Honigbienen, wie sie seit Urzeiten ohne Imker in den Wäldern auskommen.
Quelle: NDR-Mediathek, Ziemlich wilde Bienen, Expeditionen ins Tierreich, Dauer 43 min, verfügbar bis zum 15.05.2025.
Ein Honigbienenvolk, welches wild in der Wand einer alten Dorfscheune lebt, obwohl es keinen Imker im Dorf gibt, von dem „Schwarmnachschub“ zu erwarten wäre? An diesen Anblick haben wir uns schon ein wenig gewöhnt. Was macht also dieses Bienenvolk zu etwas Besonderem? Es ist die Nachbarin die uns erklärt, dass die Bienen schon seit Jahrzehnten in dieser Unterkunft leben. „Wir beachten die Bienen nicht besonders, sondern nur hin und wieder im Vorbeigehen, sie gehören einfach zum Dorf dazu“, berichtete sie.
Sie erzählte von einem Schwarmereignis ein paar Jahre zuvor. Ein Bienenschwarm aus dem oberen Teil des Dorfes zog mit auffälligem Getöse in die Mauerspalte ein.
Es wird also auch in den Mauerspalten gestorben, wie überall in der Natur. Wenn das Bienen-Netzwerk der lokalen Population funktioniert, werden leere Bienenbehausungen schnell wieder von neuen Schwärmen aus der wilden Nachbarschaft bezogen. Für die Menschen macht es den Anschein, die Bienen seien immer da. In Wirklichkeit wird hinter den Mauerritzen gelebt und gestorben, wiederbesiedelt, gelebt und gestorben.
In einigen europäischen Ländern, wie hier in Frankreich, werden die Masten der Überlandstromkabel gerne als Betonmasten ausgeführt. Ab einer gewissen Mastgröße wird es für die wilden Honigbienen interessant: Größere Masten werden nicht mehr massiv sondern innen hohl ausgeführt. So wie dieser Doppel-Transformatorenmast, der von einem wild lebenden Honigbienenvolk als Nistplatz ausgewählt wurde. Drei übereinander liegende Montagelöcher in 6 Meter Höhe dienten als Einflugöffnungen, es herrschte an diesem Tag sehr reger Flugbetrieb.
Im spanischen Galicien hat Alejandro Machado zusammen mit seinen Forscherkollegen wild in Strommasten lebende Honigbienenvölker erforscht, lesen Sie hierzu mehr im Beitrag „Wilde Honigbienen besiedeln Strommasten in Galicien“.
Am Mastfundament dieser besonders sicheren, da lebensgefährlichen, Bienenunterkunft fanden wir geschwächte Drohnen, dessen sich das Bienenvolk Mitte Mai offensichtlich schon entledigt hatte.
Einige Tiere wie beispielsweise Mauersegler und Wanderfalken sind vom Ursprung her Felsbewohner, die über die Jahrtausende die „Kunstfelsen“ der Menschen als Lebensraum und Nistplatz erobert haben. Wir können uns dem Eindruck nicht erwehren, dass es bei den wilden Honigbienen ähnlich gewesen sein muss, bedenkt man die Nistplatzwahl dieser Honigbienen. Zumindest wagt sich das Waldtier Honigbiene auch erfolgreich an alternative Nistmöglichkeiten heran, solllte die typische Schwarzspechthöhle als „Wunschwohnung“ in der Umgebung fehlen.
In Felswänden nistende Honigbienen, das kennt man aus anderen Kontinenten wie beispielsweise von der in Nepal lebenden Kliffhonigbiene. Ein wenig „Felsbewohner“ scheint aber auch noch in unserer westlichen Honigbiene Apis mellifera zu stecken.
Im französischen Burgund überraschten uns diese drei wilden Dorfbienenvölker. Sie leben in Mauernischen der Wohnhäuser und im Kamin des alten Bürgermeisterhauses, jeweils nur 50 Meter voneinander entfernt. Wir erkundigten uns bei unserer Gastgeberin nach dem Imker im Ort und staunten um so mehr über ihre Antwort, dass es hier im Ort keinen Imker gibt. Die wilden Honigbienen (Abeilles sauvages) in den Häuserwänden, das sei normal, die seien immer da.
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Das Wildnisgebiet Dürrenstein – ein Lebensraum für wildlebende Bienenvölker? In einer Erstuntersuchung zu wild lebenden Honigbienenvölkern nach der Beelining-Methode konnten im Sommer 2021 tatsächlich wild lebende Honigbienen nachgewiesen werden. Die Publikation zur Untersuchung haben wir nachfolgend verlinkt.
Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal liegt in Niederösterreich, ist seit 2017 UNESCO-Weltnaturerbe und stellt mit dem Urwald Rothwald den größten Urwaldrest des Alpenbogens unter Schutz.
Heute haben wir diese umgestürzte Esche endeckt, deren Stamm hohl war. In dem hohlen Hauptstamm war nichts zu sehen, aber in einem der mächtigen Kronenäste fanden wir Waben. Einige lagen umher, wahrscheinlich haben Tiere nach Verwertbarem gesucht. Die Wandungen waren reichlich propolisiert. Es scheint eine gute Wohnhöhle gewesen zu sein.
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Ziemlich genau vor einem Jahr berichteten wir von diesem wild und unbetreut lebenden Bienenvolk in einer hohlen Linde. Diese Bienen haben es drauf: Heute, ein Jahr und eine weitere erfolgreiche Überwinterung später, fliegen sie wieder an diesem warmen und sonnigen Frühlingstag Ende März.
Wenn man ein wildes Bienenvolk so wie dieses Anfang März entdeckt, hat dies zwei Vorteile.
Erstens: Ein weiterer Beweis für die immer länger werdende Liste „Wild lebende Honigbienen gibt es sehr wohl!“
Und Zweitens: Dieses Volk hat den vergangenen Winter selbstständig überlebt. Das ist sicher, denn Anfang März ist die Schwarmsaison noch lange nicht im Gange und es ist damit auszuschließen, dass es sich hier um einen diesjährigen Schwarm -dem Imker entfleucht- handeln könnte.
Deswegen sind uns die Neuentdeckungen im März so wichtig.
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Die wilde Honigbiene nimmt eine Schlüsselrolle in der Ökologie unserer Wälder ein. Sie kämpft gegen Wespen und aggressive Schmetterlinge und fällt allerhand Räubern zum Opfer. Ein natürlicher Kreislauf. Dennoch verschwand ihre Urform, die Dunkle Biene, fast vollständig aus Mitteleuropa. Wie konnte es dazu kommen? Der Film zeigt, wie es in einem wilden Bienenstock zugeht.
Der vielfach preisgekrönte Filmemacher Jan Haft führt uns mit seiner bildstarken und einfühlsamen Dokumentation vor Augen, was wir gewinnen, wenn wir den wilden Honigbienen wieder einen Platz in unseren Wäldern einräumen.
Quelle: ARTE-Mediathek, Dauer 44 min, verfügbar bis zum 02.02.2022.
In ihrem Blog „Waldgeschichten“ berichtet Leonie Hammer über wechselnde Themen rund um „Wandern, Natur und Draußensein“.
Ein wild lebendes Honigbienenvolk, in einer alten Eiche in rund fünf Metern Höhe zufällig entdeckt, führte zu diesem Blog-Beitag „Honigbienen sind Waldtiere“ welchen wir hier gerne teilen möchten.
„Im letzten Jahr hatte ich erstmals Besuch von einem Schwarm Honigbienen der sich im Juli in der Luftschicht einer Gebäudewand angesiedelt hatte. Aufgrund der ungünstigen Gegebenheiten der Wand ist das Volk allerdings nach zwei bis drei Monaten zu Grunde gegangen. In diesem Jahr wiederholt sich das Ganze, sprich ein Schwarm Honigbienen hat sich bei uns eingefunden. Anfang Juli ist dieser in eine -mir bis dahin nicht bekannte- Baumhöhle in einer alten Linde eingezogen. Bislang scheint sich das Volk gut zu entwickeln, der Flugverkehr ist sehr rege. Wie ich den Ausführungen auf eurer Internetseite entnommen habe, ist das Bienenvolk allerdings sehr spät im Jahr geschwärmt und es wird es vermutlich nicht schaffen ausreichend Vorräte für den Winter anzulegen.“
Diese Nachricht erreichte uns vom Niederrhein von Bienenbeobachter G. Papen verbunden mit der naheliegenden Frage, welche Möglichkeit es gäbe dieses schützenswerte, wild lebende Bienenvolk „mit irgendeiner Art Zufütterung“ zu unterstützen. Welchen Rat kann man hier geben?
„Je später der Schwarm desto geringer seine Chance den ersten Winter zu überleben. Dieses Jahr war mit dem kalten Frühjahr ohnehin schon ein spätes Jahr, alles ungefähr einen Monat später, mit Anfang Juli ist Dein Schwarm bereits zwei Monate über der normalen Zeit. Die nahrungsreiche Zeit Mai und Juni hat Dein Schwarm verpasst. Eine Fütterung mit Zuckerwasser oder Futtersirup ist grundsätzlich eine Option zur Stärkung eines solchen Jungvolkes. Eine Fütterung ist ohne Zugang zur Baumhöhle jedoch so gut wie nicht möglich. Versuche von außen zu füttern würden das Risiko von Räuberei durch andere stärkere Honigbienenvölker herausfordern, davon ist abzuraten. Was können wir Dir raten? Eigentlich nur abwarten und beobachten was passiert. Das ist hart, unser Gewissen wird herausgefordert und wir kennen diese Situation nur zu gut, aber beim Bienenvolk in der natürlichen Baumhöhle sind wir gezwungen, der Natur ihren Lauf zu lassen. Auch wenn das Volk nicht überleben sollte, so hat es mit seiner Arbeit den Grundstein gelegt, indem es Waben gebaut und die Baumhöhle von innen propolisiert hat. Von dieser Vorarbeit profitieren nachfolgende Schwärme, solche verlassenen Bienenbehausungen üben auf Schwärme eine große Anziehungskraft aus, die Bienen wissen warum, und Du wirst es in den Folgejahren beobachten dürfen. Es bedarf aber mehrere Jahre und ebensoviele Schwärme bis eine Baumhöhle „bienengemäß“ ausgestattet ist und die Voraussetzung für eine erste erfolgreiche Überwinterung geschaffen ist.“
Bei Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, ein Birnbaum in seinem Garten stand, und kam die goldene Herbsteszeit, leuchteten die Birnen weit und breit.
Welch köstliches Obst, dafür sorgten die Bienen, diese löchrige Linde, die gehörte ihnen, hier wohnten sie wild, hinter`m Kirchhofes Zaune, ohne das es von Ribbeck ahnte und summten im Baume.
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Wir hatten schon die Höhlenbäume im Dorf erfolglos abgesucht, da entdeckten wir noch zwei wilde Honigbienenvölker an diesem historischen Burgturm im sonnigen Vorpommern. Ob die Bienenschwärme mit den Nischen im Mauerwerk eine gute Wahl getroffen haben, wird der nächste Winter zeigen. Genügend Baumhöhlen hätte es in der Nähe gegeben. Nektar und Pollen von den Lindenalleen im Ort wurden fleißig eingetragen.
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Diese Baumhöhle forderte quasi dazu auf, stehen zu bleiben und das Fernglas aus der Tasche zu holen. Und siehe da: Ein wildes Honigbienenvolk hat hier seine Wohnhöhle gefunden.
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Der alte, höhlenreiche Baumbestand in unseren Schloss- und Stadtparks ist ein gern gesehener Lebensraum der wild lebenden Honigbienen. Dieses Volk entdeckten wir in rund acht Meter Höhe in einer Linde, es lebt in einer Baumhöhle eines ehemaligen Astabruches.
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Nach einer weiteren erfolgreichen Überwinterung in Folge ohne menschliches Zutun schwärmte das Bienenvolk hinter der Klinkerfassde erneut, wie im letzten Jahr, siehe Beitrag vom Juli 2020. Dieses Bienenvolk bildet eine wertvolle Basis für die genetische Vielfalt der in der Umgebung lebenden Bienenvölker, auch der von den umliegenden Imkern gehaltenen Bienen. Denn bei jeder Standbegattung können die Imker von der Überlebenskunst der „Klinkerbienen“ profitieren, indem sie Eigenschaften weitergeben, die ihnen helfen, auch mit der Varroamilbe fertig zu werden. Denn die Drohen dieses Volkes fallen keiner Varroabekämpfungsmaßnahme zum Opfer und stehen somit für viele erfolgreiche Hochzeitsflüge zur Verfügung.
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Wo fühlt sich die Honigbiene noch wohl? Andreas Kieling berichtet in dieser Ausgabe von TerraX unter anderem über wilde Honigbienen auf der Schwäbischen Alb. Mit dabei die Honigbienenforscher Patrick Kohl und Benjamin Rutschmann.
Es ist noch gar nicht all zu lange her, als dies unter Bienenexperten als Standardantwort auf die vorangestellte Frage galt. Über wild lebende Honigbienen wurde -wenn überhaupt- hinter vorgehaltener Hand gesprochen. Wild lebende Honigbienenvölker ohne imkerliche Betreuung galten als Krankheitsschleudern und Bienenschwärme als Betriebsunfälle ohne Überlebenschance. Hier hat sich in den vergangenen Jahren zum Glück einiges zum Positiven getan und die Rehabilitation der wild lebenden Honigbienenvölker ist im Gange. Dennoch, die Zahl der Skeptiker bleibt und es ist noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten, bis die wilden Honigbienen in den Köpfen möglichst vieler Menschen und in der Breite angekommen sein werden. Und zwar nicht als Krankheitsschleuder sondern als Schatz, der gehoben, erforscht und bewahrt werden muss. So wie dieses Überlebenskünstlervolk in einer alten Linde nach erfolgreicher Überwinterung…
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Auf unserer Suche nach wilden Honigbienenvölkern im nahegelegenen Buchenwald stießen wir auf diesen Zufallsfund: Ein kleines Stück Bienenwabe aus Naturbau mit bebrüteten Drohnenzellen. Rund um den Fundort finden sich einige Schwarzspechthöhlen, sicher kein Zufall – wir werden der Spur weiter folgen…
Als ich im Juli einen Freund westlich von Köln besuchte -er war Anfang des Jahres hierhergezogen- erzählte er mir von einem wilden Bienenvolk bei seinem neuen Nachbarn. Ich fragte interessiert nach und es stellte sich heraus, dass das Bienenvolk nach Aussage des Nachbarn schon seit mehreren Jahren in einem Hohlraum hinter der Klinkerfassade wohnt und auch die letzten Winter überlebt hat. Dafür sprach, dass es in diesem Frühjahr geschwärmt war, was mein Freund bestätigte. Der Schwarm hing in der Linde, die direkt hinter dem Haus steht. Ein vom Nachbarn herbeigerufener Imker konnte den Schwarm nicht einfangen, weil er zu hoch hing. Am nächsten Tag war er verschwunden. Wie gerne ich wüsste wo der Schwarm eingezogen ist und wieviel Schwärme dieses Muttervolk wohl in den vorausliegenden Jahren bereits entsandt hat.
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Kann ein Bienenschwarm ohne Imker überleben? Ja, er kann, aber die Gründung eines Honigbienenvolkes ist eine gefahrvolle und arbeitsintensive Unternehmung.
Auf diesen Bienenbaum machten uns Freunde während einer gemeinsamen Wanderung aufmerksam. Ein Bienenschwarm hatte eine hohle Buche als Quartier gewählt. Uns erschien die Baumhöhle relativ klein und wir konnten leider von außen nicht genauer erkennen, welches Volumen im Inneren der Baumhöhle den Bienen zur Verfügung stand.
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Die alljährlich stattfindende Kulturelle Landpartie im Wendland hatte auch dieses Jahr einige Wunde.r.punkte zur Honigbiene im Programm. Ein wildes Honigbienenvolk, welches wir bei einer Radtour entdeckten, gehörte ebenfalls dazu. Es hatte sich seine Unterkunft in der Holzfassade einer Scheune gewählt. Wir freuten uns über den regen Flugverkehr, sogar einige Drohnen flogen ein und aus.
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In Naturschutzgebieten sind Honigbienen aufgrund der Konkurrenz zu Wildbienen oft nicht gern gesehen. Und es gibt hierfür gute Gründe. Aber wie sieht es eigentlich mit dem Artenschutz für wild lebende Honigbienenvölker aus? Wir betrachten dieses Thema einmal aus verschiedenen Blickwinkeln.
Sich selbst überlassen, können wilde Honigbienen auch in Klimazonen mit extremen Wintern (-40°F entspr. -40°C) überleben. Dies berichtet Dr. Leo Sharashkin im Interview mit Thomas D. Seeley im American Bee Journal.
„Nach Angaben der Anwohner existiert diese Kolonie, die in der Felsspalte außerhalb von Bozeman, Montana/USA, lebt, „ewig“. Das Nest wird vom Duft von Propolis und Honig verraten, den ich aus sechs Metern Höhe riechen konnte.“ Leo Sharashkin
Ein Sturm hat einen hohlen Kirschbaum zweigeteilt und diese Nisthöhle eines wilden Honigbienenvolkes freigelegt. Für die wilden Honigbienen eine Katastrophe, für uns die Möglichkeit eines tieferen Einblicks.
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Eine Methode, um eine Kolonie wild lebender Honigbienen auf zu finden, ist das sogenannte „Bee-Lining“.
In diesem Video erklärt Prof. Thomas D. Seeley, wir er mittels der Bee-Lining-Methode eine wilde Honigbienenkolonie aufspürt. Er fängt Bienen, die auf Goldruten und Astern nach Nahrung suchen, füttert sie mit konzentrierter Zuckerlösung und beobachtet deren Abflugrichtung, in die sie auf dem Rückweg zu ihrer Kolonie fliegen. Indem er einige Bienen markiert, kann er ihre Hin- und Rückflugzeit messen und so die Entfernung zur Kolonie abschätzen. Nachdem er Richtung und Entfernung ermittelt hat, nähert er sich der Kolonie schrittweise und findet eine Kolonie wild lebender Honigbienen, die in einem toten Baum lebt.
Quelle: YouTube, Bee Hunting: Finding a wild colony of honey bees, Charles Walcott, 18.11.2016.